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Final verseucht

Wenn die Lutherkirche zum Rock-Palast wird...

Gerd Köster, Frank Hocker und Helmut Krumminga spielten in der 'KulturKircheKöln'.

Von Maria Berghmann
Kölner Stadtanzeiger vom 21.11.2002

Nippes- Eine Biertheke unter der Orgel, knallige Disco-Beleuchtung und 500 fröhliche Menschen das gibt es nicht in jedem Gotteshaus. In der Nippeser Lutherkirche gab es darüber hinaus auch Gerd Köster, Frank Hocker und Helmut Krumminga. Seit September finden hier in der Siebachstrasse einmal im Monat Konzerte, Lesungen, Theaterstücke oder Workshops statt unter dem Motto "KulturKircheKöln". "Das ist ein Ort, an dem sich etwas entwickeln kann", sagte der Gemeindepfarrer Thomas Diederichs. "Die Künstler müssen sich auf den Kirchenraum einlassen, und auch für das Publikum bietet er eine ganz besondere Atmosphäre."

Die Zuschauer waren von Raum und Konzert begeistert. Gerd Köster und die Gitarristen Frank Hocker und Helmut Krumminga (BAP) spielten das Programm "Final verseucht". Dafür waren alle Bänke aus der Kirche herausgetragen worden. Kölsche Songs, mitreißende Witze und ein ausdrucksstarkes Trio brachten die Besucher zum Toben. Bei "Em Fejefeuer ungerm Fluss", "Urlaub" und "He am Rhing" sangen sie eifrig mit. "Ziemlich bibelfest", stellte Köster fest und bedankte sich bei einem jungen Mann für "eine ausgezeichnete Sufflage".

Eine große Leinwand hinter den Künstlern zeigte Video-Animationen und verzerrte Bilder eines Live - Mitschnitts. Sogar in der Kuppel der neugotischen Kirche tanzten Bilder und Farben wild umher. "Kaum zu glauben, dass es hier auch Messen gibt", sagte Krumminga, "ich komme mir vor wie im Rock-Palast."

Einziges Manko war die schlechte Akustik. "Ich verstehe zwar nichts, aber die Stimmung ist wirklich toll", sagte Zuschauer Friedhelm Kreutau.

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